In der letzten Woche haben wir euch die SJ4000 vorgestellt. Inzwischen ist aber auch die aktuellere Variante der Kamera erschienen: die SJ5000+. Mit einem 16 Megapixel-Chip, neuer Software und ein paar Modifkationen am Gehäuse möchte die Neuauflage die Runden begeistern. Die Nerdbench hat sich die Action Cam geschnappt und ausführlich getestet. Ob die neue Revision mehr als ein kleines Update ist, erfahrt ihr nach dem Break.
Auf der Vorderseite findet sich noch der Powerbutton, welcher auch als Mode-Button dienen kann, um zwischen den verschiedenen Modi der SJ5000+ zu wechseln. Es ist mangels internem Speicher nicht möglich, Aufnahmen ohne SD Karte zu erstellen. Die SJ5000+ speichert die Filme im MOV Format. Eine Live-View ist über den 1,5 Zoll Bildschirm möglich. Während die Plus-Variante weiterhin mit dem kleinen Bildschirm leben muss, sind die WiFi sowie die WLAN-lose Variante mit einem 2 Zoll Display ausgestattet.
Das Display
Die kleinste GoPro kostet nur noch 125 Euro - bietet dafür aber kein Display. Im ersten Moment hielten wir das SJ5000+ Display für Blickwinkel stabiler, das stellte sich allerdings als falsch heraus: tatsächlich bietet die SJ4000 deutlich mehr Blickwinkel-Stabilität. Auf die Plus-Seite der SJ5000+ fällt aber eindeutig, dass jener keiner Wellen durchs Display laufen, wie es bei unserer SJ4000 der Fall ist. Das sich bei längerer Nutzung die Daten ins Display einbrennen, ist allerdings sehr unschön und war bei der SJ4000 nicht der Fall.
Auch der Original Tripod Adapter der GoPro funktioniert ohne Probleme. Mit jenem kann die SJ5000+ beispielsweise in Verbindung mit dem Joby GripTight an Bäume, Säulen oder ähnliches gehangen werden. Aufnahmen aus der Luft sind damit kein Problem.
Hinweis: Unser Artikel basiert auf dem Grundstock des SJ4000 Review und wurde an die neue Kamera angepasst. Bestimmte Teile werden sich dementsprechend gleichen.
Der Lieferumfang
Wie schon beim Vorgänger findet man in der OVP der SJ5000+ einiges an Zubehör: von Helm-Halterungen (die wir empfehlen, nicht zu benutzten) über Fahrrad-Halterungen bis hin zu Tripod Ständern: eigentlich benötigt man für den Betrieb der Action Cam kein weiteres Zubehör - wenn da nicht das fehlende USB Netzteil wäre. Auf ein USB Kabel hat SJCAM glücklicherweise nicht erzichtet. Auch das kleine Anleitungsheftchen (wenn auch etwas ausgedünnt) ist wieder mit dabei. Dazu gibt es noch ein Tuch, um die Linse der SJ5000+ zur reinigen. Wie immer muss der Kunde selbst eine SD Karte, kaufen. Hier empfiehlt es sich, direkt auf eine Class 10 zusetzen.
SJCAM SJ500: Der Lieferumfang |
Die Technik
Im Vergleich zur SJ4000 hat die SJ5000+ ein wenig an Gewicht zugelegt: mit 74 Gramm merkt man diesen Gewichtunterschied im Vergleich direkt, der Unterschied zur GoPro 4 ist kleiner geworden und im Vergleich zur 3+ Black Edition gibt es keinen Unterschied mehr. Um die SJ5000+ an den Fernseher zuschließen nutzt man den MiniHDMI Port an der linken Seite, dort findet auch die MicroSD Karte ihren Platz. Leider sind die Anschlüsse nicht von einer Hülle geschützt. Um die SJ5000+ zu laden oder Daten auszulesen verbaut der Hersteller hier auch den MicroUSB Port. Auf der rechten Seite befinden sich inzwischen drei Buttons: der obere dient als WiFi Button: hiermit können wir den WLAN Chip aktivieren und uns mit einem Smartphone verbinden. Der mittlere Button de- bzw. aktiviert das Mikrofon. Im Gegensatz zur SJ4000 der digitale Zoom zunächst deaktiviert und kann um User manuell eingeschaltet werden. Im Menü werden beiden unteren Tasten für die Up/Down Navigation genutzt.
Auf der Vorderseite fällt uns sofort das Objektiv ins Auge. Die SJ5000+ verfügt über einen 16 Megapixel CMOS Sensor und wird durch einen Ambarella A7LS75 DSP SOC unterstützt. Dieser ermöglicht 60fps Aufnahme im Full-HD Modus. In den Varianten ohne Plus werkelt noch der alte Chipsatz, von Novatek - der NT96655. Das Objektiv hat einem Blickwinkel von 170 Grad und kann mit einer Lichtstärke von F2,8 überzeugen. Neu bei der SJ5000+ ist eine LED an der Vorderseite die den Betrieb signalisiert. Der Akku kann auf der Unterseite entfernt und gegen einen neuen ausgetauscht werden. Wie beim Vorbild verzichtet SJCAM auf eine Einlassung für die Stativschraube, weswegen die SJ5000+ nur mit Gehäuse auf einem solchen genutzt werden kann.
SJ5000+: Die rechte Seite |
SJ5000+: Die Oberseite |
SJ5000+: Der Akkudeckel |
Auf der Vorderseite findet sich noch der Powerbutton, welcher auch als Mode-Button dienen kann, um zwischen den verschiedenen Modi der SJ5000+ zu wechseln. Es ist mangels internem Speicher nicht möglich, Aufnahmen ohne SD Karte zu erstellen. Die SJ5000+ speichert die Filme im MOV Format. Eine Live-View ist über den 1,5 Zoll Bildschirm möglich. Während die Plus-Variante weiterhin mit dem kleinen Bildschirm leben muss, sind die WiFi sowie die WLAN-lose Variante mit einem 2 Zoll Display ausgestattet.
Der erste Eindruck
Wer unseren Testbericht zur SJ4000 gelesen hat weiß, dass wir beim Power-Button nachhelfen mussten, da dieser sehr schwergängig war. Dies ist bei der SJ5000+ nicht der Fall: die Kamera lässt sich ganz ohne Modifikationen einschalten. Erfreulicherweise ist die neuste Firmware bereits installiert, diese ist allerdings noch verbesserungswürdig, wie wir später ausführen werden. Wir haben die SJ5000+ fast zeitgleich mit der SJ4000 bekommen, dennoch unterscheiden sich beide Kameras bereits beim ersten Auspacken: der Gewichtunterschied ist direkt sehr auffällig, gefühlt ist die SJ5000+ die schwerste Action-Kamera in der Redaktion. Gleichzeitig fühlt sie sich wesentlich wertiger an, als die SJ4000: die Vorderseite wird zumindest in der silbernen Variante nicht mit Fingerabdrücken dekoriert.
Bereits am ersten Tag fällt auf, dass es sich mit SJ5000+ wesentlich entspannter arbeiten lässt, als mit dem Vorgänger: De Videos lassen sich ohne Probleme mit Corel Video Studio bearbeiten, ohne dass diese vorher umgewandelt werden müssen.
Bereits am ersten Tag fällt auf, dass es sich mit SJ5000+ wesentlich entspannter arbeiten lässt, als mit dem Vorgänger: De Videos lassen sich ohne Probleme mit Corel Video Studio bearbeiten, ohne dass diese vorher umgewandelt werden müssen.
Das System
Die SJ5000+ ist eine gute Weiterentwicklung des Vorgängers. Allerdings merkt man ihr das geringe Alter noch etwas an: während die deutsche Übersetzung der SJ4000 überzeugen kann, verpatzt SJCAM jene bei der SJ5000+: aus "on" wird "auf", aus dem - sowieso schon fragwürdigen - "Buzzer" der "Summer" (SJ4000: "akustisches Signal"). Während uns einige Einstellungen im System wirklich gefallen (wie der standardmäßig deaktivierte Digital Zoom), fehlt uns schmerzlich die Möglichkeit, die File-Segmentierung auszuschalten. Insgesamt hätten wir uns ein wenig mehr Nähe zum Vorgänger gewünscht: teilweise verhalten sich Funktionen, wie beispielsweise die Aufnahme-Drehung auf beiden Geräte anders: während sich bei der SJ4000 nur die Aufnahme - nicht aber die Informationen auf dem Display - dreht, wird das komplette SJ5000+ Display gedreht, wenn hier der entsprechende Modus aktiviert ist.
Das Gehäuse
Durch das Gehäuse ist die SJ5000+ bis einer Wassertiefe von 30 Metern wasserdicht. Nach Nutzung im Meer oder Aquarium sollte man das Gehäuse auf jeden Fall waschen, um Rost zu vermeiden. Die Cam sitzt fest im Gehäuse und wackelt nicht umher. Am Boden des Gehäuse befindet sich die typische Halterung, wie man sie von Action-Kameras kennt. Dort können wir nicht nur das Zubehör der SJ5000+ einhaken, sondern auch unsere GoPole. Der Verschlussmechanismus der Gehäuses kann überzeugen: die Kamera lässt sich spielend leicht im Case verschließen und wieder öffnen. Um die Buttons auch im Gehäuse zu drücken, sind an den entsprechenden Stellen die nötigen Verlängerungen angebracht worden. Statt vier Punkte aus Gummi sind auf beiden Seiten der Backdoor nun zwei Gummistreifen angebracht, um die SJ5000+ gut gepolstert im Case zu verstauen.
Die Bedienung
Die Fronttaste schaltet die SJ5000+ ein. Mit jener ist es aber auch möglich, die verschiedenen Modi durchzuschalten: Video, Foto, Galerie für Videos sowie Galerie für Fotos (separat!), Einstellungen. Wie bereits erwähnt, wird obere Button auf der rechten Seite genutzt, um WiFi ein bzw. auszuschalten. Hierfür booted die SJ5000+ neu. Ist man das Handling des Vorgängers (schlichtes aus- und anschalten ohne Reboot) gewöhnt, ist ein wenig Anpassung im Arbeitsablauf nötig. Wir nehmen an, dass diese Änderung auf Grund des Chipsatzes nötig wurde.
Um eine Aufnahme zu starten betätigt der Nutzer den Button auf der Oberseite, welcher nun statt "OK" mit einem roten Kreis ausgestaltet ist. Es ist mit Hilfe der Nav-Keys möglich, Datum und weitere Einstellungen direkt an der Kamera vorzunehmen.
Die verschiedenen Modi |
Um eine Aufnahme zu starten betätigt der Nutzer den Button auf der Oberseite, welcher nun statt "OK" mit einem roten Kreis ausgestaltet ist. Es ist mit Hilfe der Nav-Keys möglich, Datum und weitere Einstellungen direkt an der Kamera vorzunehmen.
Der Ton
Um Videoaufnahmen mit Ton auszustatten, befindet sich natürlich auch ein Mikrofon an Bord. Mit der wasserdichten Rückseite ist der Ton zwangsläufig allerdings eher dumpf bis nicht vorhanden. Wer auf Ton bei seinen Aufnahmen nicht verzichten möchte, kann die Backdoor mit Löchern nutzen. Damit wird der Ton etwas besser, aber seien wir ehrlich: auf den Ton kommt es bei Action-Kamera Aufnahmen meist sowieso nicht an.
Das Bild
Die SJ5000+ kostet bereits etwas mehr als der Vorgänger (Preisreduzierungen bestraft der Hersteller wohl direkt, siehe Produktbeschreibung hier), mit circa 150 Euro bleibt die Kamera allerdings eine günstige Alternative zur aktuellen GoPro. Das aufgenommene Bild kann für den Preis wirklich überzeugen: selbst bei dem eher trüben Herbstwetter werden die Videos kraftvoll und hübsch. Erste Eindrücke können sich die Leser in unseren Video-Beispielen verschaffen.
SJCAM SJ5000: Indoor |
Durch den Weitwinkel muss mna auf seine Hände achten (links zu sehen) |
Die Akkulaufzeit
Der 900 mAh Akku ist etwas schwächer als beim GoPro-Vorbild und reicht im Test für etwa 50 Minuten Daueraufnahmen samt eingeschalteten Display, allerdings ohne WiFi, aus. Im Test haben wir etwa 100 Bilder geschossen, bevor der SJ5000+ der Saft ausging. Nutzt man das WiFi Modul der Kamera bricht die Akkulaufzeit etwas ein: nach 40 Minuten ist mit verbundenem Smartphone Schluss. Die Werkseinstellungen sehen vor, dass sich das Display nach drei Minuten ausschaltet. Wir haben diese Einstellungen auf 5 Minuten angehoben, leider brennt sich in diesem Fall der Text auf dem Display in jenes ein.
Leider schaltet sich das Display automatisch ein, wenn man die Kamera laden möchte - eine LED für den Ladeprozess hätte es auch getan. Ist die SJ5000+ nach etwa 3 Stunden wieder vollständig aufgeladen, erlischt die rote Lade-LED. Selbstverständlich kann die SJ5000+ auch während dem Ladevorgang genutzt werden. Dieser Umstand ist beispielsweise für User praktisch, die die Kamera gern als Dash-Cam einsetzen möchten.
Die SJ5000+ verwendet den gleichen Akku wie die SJ4000 |
Leider schaltet sich das Display automatisch ein, wenn man die Kamera laden möchte - eine LED für den Ladeprozess hätte es auch getan. Ist die SJ5000+ nach etwa 3 Stunden wieder vollständig aufgeladen, erlischt die rote Lade-LED. Selbstverständlich kann die SJ5000+ auch während dem Ladevorgang genutzt werden. Dieser Umstand ist beispielsweise für User praktisch, die die Kamera gern als Dash-Cam einsetzen möchten.
Das Display
Die kleinste GoPro kostet nur noch 125 Euro - bietet dafür aber kein Display. Im ersten Moment hielten wir das SJ5000+ Display für Blickwinkel stabiler, das stellte sich allerdings als falsch heraus: tatsächlich bietet die SJ4000 deutlich mehr Blickwinkel-Stabilität. Auf die Plus-Seite der SJ5000+ fällt aber eindeutig, dass jener keiner Wellen durchs Display laufen, wie es bei unserer SJ4000 der Fall ist. Das sich bei längerer Nutzung die Daten ins Display einbrennen, ist allerdings sehr unschön und war bei der SJ4000 nicht der Fall.
Die Smartphone Anbindung
Über WiFi lässt sich die SJ5000+ mit dem Smartphone verbinden. Bisher hat SJCAM keine eigene App die SJ5000 herausgebracht. Wer trotzdem nicht auf die Smartphone Anbindung verzichten möchte, greift zur LinkinEyes App. Mit jener lässt sich die SJ5000+ bedienen, die Verbindung könnte aber deutlich stabiler sein.
Das Zubehör
Die SJ5000+ bringt schon ordentlich was an Zubehör mit, darüber hinaus sind aber keine Grenzen gesetzt: wir haben uns letztes Jahr bereits die GoPole, ein POV Stativ, angeschaut. Dank passendem Adapter-Stück ist es kein Problem, jene Stange mit der SJ5000+ zu verwenden.
Auch der Original Tripod Adapter der GoPro funktioniert ohne Probleme. Mit jenem kann die SJ5000+ beispielsweise in Verbindung mit dem Joby GripTight an Bäume, Säulen oder ähnliches gehangen werden. Aufnahmen aus der Luft sind damit kein Problem.
Erst vor zwei Wochen hat die Nerdbench ein ganzes Set an Zubehör aus dem 3D Drucker erhalten: wer gerne Aufnahmen nach vorne und hinten macht oder seine Kameras vergleichen will, dürfte sich über das Doppel-Staitv freuen. In die Erde kann die SJ5000+ mit einem Spike gesteckt werden. Wem das Joby Stativ zu viel Platz in der Tasche weg nimmt, greift stattdessen zu einem Mini-Tripod aus dem 3D Drucker.
Zu Zweit: Dank dem GoPro Splitter verwenden wir zwei SJCAMs |
Spike aus dem 3D Drucker: Die Sj5000+ im Sand |
Die Versionen
Die SJ5000 gibt es in unterschiedlichen Versionen: uns liegt die etwa 150 Euro teure Plus Version vor. Wer auf die drahtlose Verbindung verzichten kann, greift stattdessen zur billigeren Variante ohne WLAN. Allein für die Einstellungen (und deren leichter Einrichtung) lohnt sich die WiFi Variante allerdings. Jene gibt es auch ohne den besseren SOC und somit für einen schmaleren Taler.
Das Fazit
Die Hardware Seite der SJ5000+ stimmt: der Kamera-Chip liefert sehr gute Bilder, die Performance ist flott und das Handling erfreulich einfach. Nur die Software-Seite sieht dahingegen ziemlich bitter aus: die Kamera schaltet sich aus, startet neu und ist deutlich schlechter übersetzt als der Vorgänger. Wir gehen selbstverständlich davon aus, dass SJCAM (bzw. VIOFO) noch weiter an der Software bastelt. Bis dahin müssen die User sich aber eventuell noch auf das ein oder andere Software Update einstellen.
Die Hardware Seite der SJ5000+ stimmt: der Kamera-Chip liefert sehr gute Bilder, die Performance ist flott und das Handling erfreulich einfach. Nur die Software-Seite sieht dahingegen ziemlich bitter aus: die Kamera schaltet sich aus, startet neu und ist deutlich schlechter übersetzt als der Vorgänger. Wir gehen selbstverständlich davon aus, dass SJCAM (bzw. VIOFO) noch weiter an der Software bastelt. Bis dahin müssen die User sich aber eventuell noch auf das ein oder andere Software Update einstellen.
Wir warten ab: Aus der SJ5000+ kann noch was werden |