Quantcast
Channel: Nerdbench
Viewing all articles
Browse latest Browse all 629

Günstige Versuchung: Smartphone-Klone aus China (Teil 1: Die Vergangenheit)

$
0
0
Ein original iPhone und eine gefälschtes Note 2
Die Nerdbench selbst setzt seit etwa einem dreiviertel Jahr auf ein so genanntes „China-Smartphone“: Das xTouch x507. Ein offensichtlicher Klon eines originalen Produktes von Samsung, mit billiger Hardware zu einem Spott-Preis importiert. Das xTouch x507 fühlte sich dabei bei weitem nicht billig an  - doch würde die Redaktion keinem Smartphone Neuling ohne Bastel-Lust ein solches Smartphone bedingungslos empfehlen. Gleichzeitig werden normale Smartphones sehr schnell langweilig. Die Nerdbench gibt mit der Reihe „Günstige Versuchung“ Einblicke in China-Smartphones.

Ein Samsung Galaxy S4 für 170 Euro? Dazu noch Gesten-Steuerung wie beim Original? „Das ist unmöglich!“ möchte jetzt manch einer denken. Die Nerdbench weiß: Doch, das ist möglich. Es ist sogar sehr gut möglich. Wir geben erst einen Überblick über die Geschichte und einen detallierten Blick auf heute. Teil eins unserer Serie beschäftigt sich mit den Anfängen. und die haben natürlich beim iPhone begonnen. 

Die Geschichte
Spätestens seit dem iPhone wächst die Industrie mit Nachbauten von originalen Geräten. In den vergangenen Jahren wollten etliche Drittbrett-Fahrer auf den Erfolg des iPhones aufsteigen. Dabei handelt es sich nicht nur um fleißige Chinesen, sondern auch um etablierte Hersteller, die sich doch sehr genau am Design des Apple Flagschiffes orientierten. Die Folge kennen wir alle: Patent-Kriege, Verkaufs- und Einfuhrverbote – nicht zuletzt auch Milliarden schwere Klagen. Andere Hersteller arbeiten aber weitgehend ungehindert an Klonen: Der Hersteller "Star" beispielsweise bringt jährlich etliche Smartphones in Anlehnung an große Hersteller heraus. Teilweise mit derselben Frequenz.

                                             Ein Review des Users "Ashens"
                                               
Anfangs waren diese Smartphones noch billig verarbeite Duplikate, die sofort erkannt worden sind: der iPhone Klon gab sich dicker als sein original, der typische Home-Button war krumm und schief und sobald man das Smartphone anschaltete war es das mit dem gleichen Aussehen. Auf den Smartphone befand sich meist ein schlechtes Java-System, was mit einem iOS Skin ausgestattet war.
Das funktionierte mehr schlecht als Recht und fand trotzdem seine Abnehmer. Wer sich im Moment noch wundert, dass sich ein Apple iPhone 5c wie warme Semmel verkauft, darf nach dieser Erkenntnis mit dem Wundern aufhören. 

Facehk vergleicht hier die Ähnlichkeit einem iPhone Klon mit dem Original
Natürlich feilten die Hersteller immer weiter an den Geräten, um sie besser aussehen und funktionieren zu lassen. Statt mit einem Stift oder dem Fingernagel konnte man die Geräte nun ganz normal mit dem Finger bedienen und hatte somit schon mal eine Sorge weniger.
Das „Operating-System“ (OS, Betriebssystem) war allerdings – neben dem Akku – weiterhin eine große Schwäche. Es liefen natürlich keine iOS Apps darauf, zusätzliche Apps wie zum Beispiel Whatsapp fehlten völlig, einen App-Store suchte man vergebens.
Damit haben wir aber noch nicht jeden Nachteil früher iPhone Klone beleuchtet: wie bereits erwähnt war der Akku  zum einen nach ein paar Stunden bereits leer gesaugt, und nach  (höchstens) einem Jahr kaputt. 
Die iPhone Klone mussten also mindestens so schnell ersetzt werden, wie die Apple-Jünger sich das Vorbild kauften.

Die Hersteller werben mit dem geringen Unterschied 
Doch dann hatte ein anderes Betriebssystem seinen Durchbruch: Android! Auf einmal wurden das schäbige Java-System durch das Konkurrenz Betriebssystem ausgetauscht und die iPhone Klone wurden direkt sehr viel mächtiger und attraktiver. Mit Android hatten die Klone nun Zugriff auf einen App-Store und somit auch die Möglichkeit, Apps wie Whatsapp zu installieren.  
Einen Nachteil konnte das neue Betriebssystem leider nicht ausmerzen: Die Akku-Laufzeit. Gerüchten zufolge sollen am Tag nach der iPhone Vorstellung in den Headquartern der großen Smartphone Herstellern eine Notfall Konferenz einberufen worden sein  in der gerätselt wurde, wie Apple es schafft, ein Smartphone mit 3,5 Zoll Display, SingleCore und Fingereingabe über den Tag zu bringen. 

Bei diesem Konferenz-Call haben die chinesischen Hersteller verschlafen und zugegebenermaßen bis heute nicht ins Protokoll geschaut. Das wissen die Hersteller auch und legen meistens direkt 2 Akkus bei. Bei Smartphones mit festverbautem Akku (wie One M7 Klonen) wird direkt vom Reseller eine Powerbank empfohlen.

Fastcardtech hat auch heute noch viele iPhone Klone im Angebot
Die billigen Kopien der ersten iPhone Generationen wurden auf Ebay sowie auf eigenständigen Händler-Seiten angeboten und machten ein boomendes Geschäft aus. Wer kauft nicht gern ein Smatphone für 200 statt für knappe 700 – oder mehr Euro. Der Vorteil solcher Kopien lag zudem auf der Hand: im Gegensatz zum Vorbild, dem original iPhone der ersten bis dritten Generation, konnte man in den Smartphones zweit Sim-Karten einbauen. Diese Flexibilität freut den User und ärgert die Provider, denen die Dual-Sim Funktionalität ein Dorn im Auge ist. Allerdings musste sich „Dual-Sim“ auch erst entwickelt: Zu nächst konnte man nur mit einer Karte entweder Telefonieren und surfen, dass Gerät musste zum switchen neu gestartet werden. Die nächste Generation konnte dann im Betrieb switchen und heutzutage sprechen wir nicht nur von Dual-Standby sondern auch von Dual-Call – also zwei Anrufe gleichzeitig.

Der pure Vergleich: Das GooPhone siegt über das original iPhone
Mit aktuellen Smartphones aus Fern-Ost und deren Entwicklung geht es im nächsten Teil der Reihe „Günstige Versuchung“ weiter. Habt ihr bereits Erfahrungen mit Klonen gemacht? Habt ihr vielleicht selbst gerade einen? Schreibt es uns in die Comments!


Viewing all articles
Browse latest Browse all 629