Es gibt etliche Apps im PlayStore, die als Trinkspiele konzipiert worden sind. Oft tragen sie das auch direkt im Namen: „Trinkspiele 2000“ als Beispiel. Unsere heutige App „Ich hab noch nie“ ist ebenso als Trinkspiel angedacht. Wir stellen euch die App vor und erklären ab sich der Kauf für 0,99 Cent lohnt.
D as Interface
Die ersten Bedenken
Die App „Ich hab noch nie“ kostet im Playstore 99 Cent und ist somit recht erschwinglich. Die Bewertungen schrecken allerdings mit 2,5 Sternen stark ab: Die App soll vor Rechtschreibfehler strotzen, es gibt kaum Fragen urteilen die Tester. Selbst ein Euro wäre dafür zu teuer. Die Nerdbench lebt gern gefährlich und hat den Euro ausgegeben und das bisher nicht bereut
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Die Bewertungen sind durchaus miserabel |
Nach dem wir das „Bier“ Icon der App geöffnet haben kommt die erste Ernüchterung: Das Hintergrund-Bild in „Ich hab noch nie“ (IHNN) ist stets lila. Leider gibt es keine Möglichkeit dies zu ändern. Das Icon von IHNN im Playstore hat einen angenehmen blauen Ton mit weiß. Es wäre wünschenswert, wenn die App-Entwickler dies auch für die App umsetzen. Blau ist eine absolute Trendfarbe (zählt einmal die blauen App-Icons auf eurem Smartphone – wir kommen auf 17 Stück).
Im Hauptmenü gibt es nun 4 große Punkte:
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Das Hauptmenü |
Über „Klassisch“ erreichen wir die Vor-Programmierten Fragen. Diese sind wie die Reviews im Playstore bereits andeuten schnell durchgespielt, mit Recht- und Übersetzungsfehlern übersät und auch wenig originell.
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Rechtschreibfehler wie dieser sind keine Seltenheit. |
Neben dem Menüpunkt „Klassisch“ finden wir „Spiele mit deinen eigenen Fragen“. Diese sind beim ersten Start natürlich leer. Doch gerade das ist der entscheidende Vorteil von der App: Das Entwicklerstudio „Karlzzonz“ hat hier eine geniale Funktion eingebaut:
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Hier ist Einfallsreichtum gefragt |
Über den Menü-Punkt „Bearbeite Fragen“ kann man selbst Fragen erstellen. Hier ist der Kreativität der Spieler keine Grenze gesetzt.
Als letztes gibt es noch den Punkt: „Lösche deine eigenen Fragen“. Es ist natürlich fraglich, ob man diesen wirklich benutzen möchte, schließlich dauert es eine Weile, bis man genug Fragen zusammen hat, um eine komplette Runde durch zuspielen.
Das Trinkspiel-Konzept
Doch wie wird aus IHNN ein Trinkspiel? Jeder Spieler sollte ein recht großes Glas haben – selbstverständlich gefüllt mit Alkohol. Je nach Menge der Frage empfiehlt es sich dabei auf Hochprozentigen zu verzichten.
Der Spielmaster liest nun die Fragen vor. Muss ein Spieler die getroffene Aussage verneinen, wird ein Schluck getrunken.
Beispiel:
Sollte nun ein Spieler bereits in dem Spiel gelogen haben, muss er einen Schluck seines Getränkes nehmen. Hat ein Spieler noch nie in diesem Spiel gelogen (die Aussage ist folglich eine Wahrheit) darf er nicht trinken.
Erwartungsgemäß sind die Mitspieler nach 30-40 Fragen gut angeheitert. Desweiteren erfährt man natürlich noch einiges über seine Freunde und mit steigendem Alkoholpegel sogar wirklich interessantes, was sie vielleicht sonst so gar nicht preisgegeben hätten.
Die wirklichen Probleme
Was uns wirklich stört ist die Schriftgröße der App: Mag es wirklich nötig sein, während dem Fragen stellen und somit vorlesen auf eine große Schrift zusetzen, behindert dies im Optionsmenü eher, als das es hilft. Durch die große Schriftgröße (wir gehen hier mindestens von 24 oder höher aus) sehen wir von den bearbeiteten Fragen gerade einmal zwei Stück auf einmal. Auch die Buttons im Fragen-Erstell-Menü sind viel zu groß geraten. Gerade bei Smartphones mit geringer Displayauflösung ist dies sehr ärgerlich. Ein Optionsmenü, um die Schriftgröße zu individualisieren gibt es leider nicht.
Wir hatten uns unter dem „I“ in der rechten Oberen Ecke der App eventuell weitere Optionen gewünscht, statt dessen sehen wir auch dort nur ein übergroßes Twitter und Facebook Symbol.
Was uns darüber hinaus fehlt ist eine Im- und Export Funktion für Fragen. Folgendes Szenario hat die Nerdbench schwer getroffen: Auf unserem Testgerät waren inzwischen knappe 50 Fragen gespeichert. Das Gerät hatte keinen Root-Zugriff und wurde für ein System-Update geflashed. Obwohl das Spiel auf der SD-Karte installiert worden war und wieder dort auch wieder installiert wurden, sind die alten Fragen nicht wiederhergestellt worden. Die bisher fleißig erstellen Fragen waren somit weg, das Spiel begann wieder bei null.
Diese Spaßbremse könnte man einfach verhindern, in dem die Entwickler eine Im- und Export Funktion für IHNN programmieren: selbst erstelle Fragen könnten so zum Beispiel in eine Textdatei gespeichert oder aus einer Textdatei wiederhergestellt werden. So könnten auch am PC erstellte Fragen einfach in die App verschoben werden.
Wir haben den Hersteller deswegen bereits angeschrieben, leider wurde uns nicht auf unsere Emails geantwortet.
Der Spielspaß & Das Fazit:
Wir spielen IHNN wirklich sehr gerne. Bei den Nerdbenchlern sind wir dazu übergegangen erst mit den selbst erstellen Fragen zu spielen, und dann mit den Freunden neue Fragen zu erstellen.
Aber Achtung: Mit zu nehmenden Alkoholpegel könnte es sein, dass selbsterstellte Fragen am nächsten Tag auch noch mal einer Rechtschreib- und Grammatik Prüfung unterzogen werden müssen.
Das „Selbsterstelle Fragen“-Feature ist eine sehr nette Sache an IHNN und wohl wirklich das Merkmal, was IHNN den Euro wert macht. Andere Apps bieten diese Funktion leider nicht. Wir würden uns allerdings eine Im- und Exportfunktion wünschen.
Wer hier trinken muss, sollte sich schämen ;) |
Angenehm fällt auf, dass IHNN nicht einmal im Gebrauch abgestürzt ist. Das Spiel läuft und der Alkohol auch. Genauso, wie ein Trinkspiel sein sollte. Sieht man über die Probleme des Spiels hinweg und konzentriet sich auf die Vorteile, so ist IHNN eine gute Investition in viele vergnügliche Trinkspiel-Momente.